Roadtrip Südstaaten / Miami – Entlang der Golfküste

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Roadtrip Südstaaten / Miami – Entlang der Golfküste

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Santa Rosa Beach

Nach New Orleans ging es die Golfküste entlang Richtung Miami. Unser erster Stopp verschlug uns in einen Statepark in Santa Rosa Beach. Das erste Mal auf unserer Tour an einem Strand und dann war es auch noch so traumhaft. Wir nutzten die Deuter Kraxe, da wir etwas laufen mussten und Sand und Kinderwagen sich nicht immer gut vertragen. Strahlendblaues Wasser und schneeweißer, feiner Sand, umgeben von einer Dünenlandschaft – besser hätten wir es nicht erwischen können. Mattis spürte auch das erste Mal Sand unter den Füßen bzw. unterm Hintern, weil wir ihn einfach hinsetzten. Wir hatten die Befürchtung, dass er sich mit Freude auf den Sand stürzen würde, um ihn dann im Mund zu probieren. Doch es kam anders als erwartet. Der erste Blick war skeptisch, irgendwie war es ja wackeliger als auf festen Untergrund. Nachdem Mattis dann noch seine Hände vorsichtig in den Sand steckte, war das Abenteuer Strand erstmal vorbei. Er fing an zu weinen und hörte erst auf, als wir ihn wieder hochhoben. Wir genossen noch den Sonnenuntergang am Golf (Mattis war natürlich auf dem Arm) und freuten uns auf den nächsten Morgen. Inzwischen waren die Temperaturen auch schon angenehmer (22 Grad).

 

Eastpoint

Wir fuhren weiter an der Küste entlang und wollten spontan entscheiden, wie weit wir kommen und wo wir dann übernachten wollten. Während Christian fuhr, recherchierte ich nach tollen Unterkünften. Ich fand einen sehr gut bewerteten Campingplatz in der Nähe der Stadt Appalocicola. Die Bilder suggerierten einen direkten Zugang zum Wasser und einen sehr noblen Platz. Leider mussten wir feststellen, dass sich die Bewertungen wirklich nur auf den Platz selbst bezogen – ohne Frage, es war alles sehr ordentlich und großzügig. Jedoch trennte der vielbefahrene Highway den Campingplatz vom Wasser, weshalb auch nachts keine Ruhe herrschte. Zudem gab es keinen Zugang zum Wasser, da es sich um eine Steinküste handelte und der nächste Strand meilenweit entfernt war. Um es noch drastischer auszudrücken, der Campingplatz war im Nirgendwo. Enttäuscht von der Lage, machten wir uns auf die Suche nach etwas Zivilisation. Nach ca. 2 Meilen und einem Fußmarsch entlang endloser Straßen, erreichten wir eine Austernfabrik und ein Restaurant! Wir aßen gut und üppig (wie alles in den USA – es muss groß sein, auch wenn es sich um die kleine Portion handelt). Zumindest hatten wir dann wieder die Möglichkeit durch den Fußweg, das Essen abzulaufen. Wir wären gerne nach Appalocicola gefahren (sah beim Durchfahren sehr schön aus), doch ohne zusätzliches Auto und nicht vorhandenen öffentlichen Verkehrsmitteln, blieb uns dies verwehrt.

 

Sarasota/Siesta Keys

Nach der letzten Enttäuschung wollten wir nun wirklich einen Platz direkt am Strand haben. Als Stopp war eigentlich auch Crystal River geplant gewesen, da man dort mit Manatees (Seekühe) schwimmen kann, aber dies ist ein Ausflug, den man mit Baby bzw. Kleinkind nicht machen kann. Theoretisch hätte einer von uns schwimmen gehen können und der andere hätte auf Mattis aufgepasst, aber dies war und ist nicht unsere Auffassung von gemeinsamen Urlaub. Also fuhren wir weiter am Golf entlang (kann sich ganz schön ziehen) und ich suchte nach einem passenden Ort. Eher durch Zufall entdeckte ich den Campingplatz am Turtle Beach/Siesta Keys, zugehörig zu Sarasota. Wir nahmen also einen sehr langen Tagestrip auf uns und hofften durch einen schönen Platz entschädigt zu werden. Nach 388 Meilen und 7 Stunden (inkl. Pausen) fuhren wir durch eine Straße mit Villen und gelangten zu dem bis jetzt schönsten Campingplatz auf unserer Reise. Direkt am Strand, sehr familiär und mit Picknickstelle zum Grillen, buchten wir sofort zwei Nächte.

 

#1 Beach Floridas und Stadtbummel

Als erstes gingen wir an den Strand, dort starteten wir den nächsten Versuch Mattis an den Sand zu gewöhnen. Und tatsächlich wurde aus anfänglicher Skepsis große Freude – natürlich mit Geschmackstest. Bei sommerlichen Temperaturen (26 Grad und nachts endlich keine Klimaanlage mehr) erkundeten wir am nächsten Tag Sarasota, indem wir erneut die öffentlichen Verkehrsmittel nutzten – inzwischen waren wir ja Profis. Dort angekommen, erwartete uns ein sehr netter Markt, auf dem verschiedene Köstlichkeiten angeboten wurden (von Obst und Gemüse über Käse bis hin zu Pulled Pork direkt aus dem Smoker). Die alten Gebäude und das tolle Ambiente zeichnen Sarasota aus. Nachdem wir noch leckeres Fleisch aus dem Smoker gegessen haben, fuhren wir zurück zu den Siesta Keys und an den #1 Beach Floridas (wohlgemerkt hatten wir dies auch schon von anderen Stränden gelesen). Wir bummelten durch Siesta Village, wateten mit den Füßen durch den Golf und genossen es einfach zu relaxen. Mattis beobachtete aus seinem Kinderwagen das Treiben am Strand und war wieder rundum zufrieden. Am Tag darauf legten wir einen Strandtag ein, Mattis bekam seinen Mini-Schwimmneoprenanzug an und wir fuhren mit dem kostenlosen Trolley zum Siesta Beach. Bei 27 Grad Außentemperatur und 23 Grad Wassertemperatur wollten wir auch im Golf baden gehen. Das Wasser war wirklich angenehm (und das von mir als Frostbeule), doch Mattis Empfinden war da wohl etwas anders bzw. hatte er keinen Spaß, was auch an den kleinen Wellen gelegen haben könnte. Aber ein Versuch war es wert.

Trotzdem kann man diesen Strand mit kleinen Kindern auf jeden Fall empfehlen, da es sehr lange flach ist und die Wellen wirklich klein sind. Interessant sind auch die vielen Pelikane, die fleißig ihre Runden drehen und im Steilflug nach Fischen schnappen.

Gegen Mittag fuhren wir zurück zum Campingplatz und machten auf dem Grillplatz unser eigenes Barbecue. Mattis saß entweder in seinem Hochstuhl oder erkundete währenddessen den Untergrund (Blätter, Steine, Halme – alles musste mindesten einmal in den Mund). Da er seinen Krabbelstil inzwischen enorm verbessert hatte und nun nicht mehr zu bremsen war, mussten wir natürlich auch genau darauf achten, wo wir ihn hinsetzten und was alles in der Nähe war.

Sonnenverwöhnt und mit guter Laune machten wir uns am nächsten Tag auf den Trip Richtung Miami.

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