08.11. – 04.12.2017
Geplant war, dass wir auf dem Weg nach Miami eine Übernachtung in Naples machen, damit wir nicht so lange fahren und Mattis sich mehr bewegen kann. Da wir jedoch sehr gut durchkamen und der Kleine beim Fahren viel schlief, beschlossen wir direkt durch die Everglades nach Miami zu fahren. Tatsächlich hatte ich mir von den Everglades mehr versprochen – außer Sumpf und etwas Wasser sah man nicht viel. Die Sümpfe bei New Orleans waren interessanter. Wir machten auch keine Tour mit den bekannten Airboats, da diese sehr laut und schnell und demensprechen ungeeignet für Babys bzw. kleine Kinder sind. Wenn Mattis größer ist und wir noch mal die Everglades besuchen, dann werden wir sicherlich auch eine Bootstour machen. Also ging unsere Route meilenweit durch den Sumpf bis nach Miami, es zog sich ziemlich (Mattis verschlief jedoch alles).
Ok, die Gegend unseres Campingplatzes war nicht das, was ich mir unter Miami vorstellte, aber dies war uns bei der Buchung des Campingplatzes bewusst. Wir hatten schon im Voraus gebucht, da während unseres Aufenthaltes Thanksgiving war.
Wir wollten vier Nächte in Miami bleiben und buchten uns für diese Zeit einen Mietwagen, damit wir auch mobil waren und viel sehen konnten (wir waren in einem Vorort von Miami). Aufgrund der Entfernungen war dies eine sehr gute Entscheidung.
Sonne, 32 Grad und viel Zeit – also ab nach South Beach und an den Ocean Drive. Als erstes gingen wir an den Strand, der durch extra gelegte Matten barrierefrei ist und damit kein Problem für Mattis im Kinderwagen darstellte. Der große Strand fällt insbesondere durch die schönen, bunten Lifeguard-Häuschen auf, die man aus unzähligen US-Serien kennt. Da wir jedoch noch viel sehen wollten, beschlossen wir trotz des guten Wetters nicht baden zu gehen. Wir bummelten weiter und uns fiel auf, dass in South Beach ein Kleidungsstück besonders wichtig bzw. angesagt ist – nämlich keins. Mindestens jeder zweite Mann hatte kein Oberteil an und auch die knappen Hosen und Oberteile der Frauen schmiegten sich dem Körper gut an. Neidlos muss man aber auch erwähnen, dass der Körperkult in Miami mit an erster Stelle steht und die meisten es sich leisten konnten, so herumzulaufen. Diesen Körperkult konnte man auch direkt am Strand an den unzähligen Outdoor-Gyms begutachten. Von aufgepumpten, gebräunten Körpern, die sich nur präsentieren wollen bis hin zu Rentnern, die sich fit halten möchten, war alles dabei.
Wir schlenderten auch durch das Art-Deco-Viertel und die dazugehörige Fußgängerzone, die durch Palmen und viele Wasserspiele sehr nett aufgebaut ist.
Mattis war hin und weg und bestaunte die ganze Zeit das Treiben aus seinem Kinderwagen heraus, mit Ausnahme eines kleinen Schläfchens. Zum Auspowern haben wir dann noch einen Spielplatz gefunden, der durch seinen soften Untergrund ideal für ihn zum Spielen war. Er krabbelte durch die Gegend und den anderen Kindern hinterher, die er ziemllich toll fand. Zudem entdeckte er die Treppenstufen für sich, die ab sofort zu seiner Lieblingsbeschäftigung wurden. Gut geschlafen hat er nach dem Tag auf jeden Fall.
Die größte Outlet-Mall der USA liegt bei Miami, weshalb wir unsere Shoppintour hier schon erledigt haben wollten. Und ich kann nur sagen, es war wirklich riesengroß. Wir haben nicht alles geschafft, weil wir aber irgendwann auch keine Lust mehr hatten. Natürlich hat Mattis auch was bekommen – in Kombination mit dem anstehenden Black Friday gab es auf Markenkleidung mehr als 50%, da mussten wir einfach zuschlagen.
Geplant war eigentlich nur ein halber Tag, aber wie es meisten so ist, zieht sich alles immer und dann ist der Tag auch schon rum. Danach waren wir auch bedient.
Thanksgiving wird in den USA ähnlich groß gefeiert wie bei uns Weihnachten. Es wird wohl viel getrunken und gegessen. Wir verbrachten den Tag zuerst sehr touristisch an der Bayside von Miami, wo wir eine Bootstour buchten, die uns an den Promivillen von Miami vorbeiführte. Wir wählten wegen Mattis natürlich das große Boot und nicht das Speedboot und sparten dadurch auch noch Geld. Die Tour war nicht sonderlich interessant. Wir bekamen zwar viele schöne Häuser zu Gesicht, doch hätte eine halbe Stunde auch gereicht (insgesamt 1,5 Stunden). Mattis aber gefiel das Fahren auf dem Schiff so sehr, dass er irgendwann erschöpft in meinen Armen einschlief.
Am späten Nachmittag fuhren wir dann zu einem alten Freund von Christian, der uns zum Thanksgivingessen eingeladen hatte. Insgesamt waren wir zu sechst und hatten ein ordentliches Buffet mit Truthahn und allen möglichen Beilagen (u.a. Yucca, Reis, Kartoffeln,…). Es hat vorzüglich geschmeckt, aber natürlich war es wieder viel zu viel. Wir hatten einen sehr netten Abend und konnten Mattis ohne Probleme im Nebenzimmer zum Schlafen legen.
Wir haben die Tage in Miami sehr genossen und vor allem South Beach hat uns gefallen. Durch das angenehme Klima im November (zwischen 27 und 31 Grad) ist es für uns ein perfektes Winterreiseziel. Auch die kinderfreundlichen Amerikaner tragen einiges dazu bei.
Da wir Key West nicht geschafft haben bzw. kein vernünftiger Campingplatz zur Verfügung stand (Sturm Irma hatte mehrere Plätze verwüstet), wollen wir dies auf jeden Fall beim nächsten Mal machen.